Wir wollen Euch
nicht länger auf die Folter spannen. Das neue OS 9 für alle
Macs mit PPC-Prozessor birgt nicht nur zahlreiche neue Funktionen, sondern
ist das Mac-System mit 100-prozentig nativem PowerPC-Code. Somit profitiert
wirklich jeder Powermac vom neuen OS. Allerdings sind die Anforderungen
an die Maschine recht hoch, zumindest was den Speicher angeht. Es sollten
mindestens 32 MB Speicher vorhanden sein, und der virtuelle Speicher
sollte eingeschalten sein.
1.
Installation von MacOS 9 auf unserem Testrechner
Unser Testrechner
ist ein Powermac G3 b/w mit 350 MHz und 192 MB Arbeitsspeicher. Die
Installation läuft Mac-typisch ab und bereitet keinerlei Probleme.
Beim anschließenden Neustart bemerkt man anfangs vom neuen System
nichts unterschiedliches, denn die Mehrbenutzerfähigkeit ist standardmässig
deaktiviert und lässt sich bei Bedarf bequem zuschalten.
Beim normalen Umgang
mit der Machine spürt man einen kleinen Leistungsschub, wenn auch
nicht dramatisch stark. Es sind weitere Themen hinzugekommen und sorgen
so für die individuelle Note für jeden einzelnen Mac-User.
2.
Die Funktionen auf einen Blick
Als erste grosse
Neuerung sei zuerst einmal die Mehrbenutzerfähigkeit
genannt. So lassen sich im Kontrollfeld "Mehrere Benutzer"
beliebig viele Nutzer definieren, für die jeweile eine komplett
andere Benutzerumgebung geschaffen werden kann (also z.B. ein anderer
Bildschirmhintergrund oder andere Themen).

Es lassen sich Kennwörter
definieren, um so die Umgebungen und die hier gespeicherten Dokumente
zu schützen. Jedoch sei hier gleich gesagt, dass der Schwerpunkt
auf der Trennung der Benutzerdokumente liegt und weniger auf einem echten
Schutz.
Um Dokumente vor
fremdem Zugriff zu schützen, gibt es die Möglichkeit, jedes
Dokument zu kodieren und mit einem Passwort zu versehen. Da sich so
mit der Zeit eine ganze Reihe unterschiedlicher Passwörter ansammeln
können und man sich die unmöglich alle merken kann, besteht
die Möglichkeit den Schlüsselbund einzusetzen.
Jedes irgendwo in einer Anwendung oder im MacOS eingegebene Passwort
kann man zum persönlichen Schlüsselbund hinzufügen. Somit
muss man nicht jedes einzelne Passwort wissen, sondern nur einen "Generalschlüssel",
also ein Passwort für die Aktivierung der anderen Passwörter.
Diese Funktionalität ist grossartig gelöst und Apple verdient
hier ein grosses Lob.

Eine
weitere Funktion ist hinzugekommen. Ab sofort muss für jegliche
Netzwerkaktivitäten nicht mehr auf das AppleTalk-Protokoll zurückgegriffen
werden, sondern es kann auch bequem mit TCP/IP operiert werden. So lässt
sich jeder OS9-Mac mit dem Personal File Sharing zu einem FileServer
mit dem TCP/IP-Protokoll umwandeln, ideal um sich von der Ferne in den
Mac daheim einzuwählen. Hierzu ist auch einen Remote Access Direktverbindung
möglich und der "Server-Mac" lässt sich so einstellen,
dass er bei einem eingehenden Telefonanruf selbstständig rangeht.
Oder man druckt von Geschäft auf dem Drucker daheim.

Neu
ist auch der Sherlock II, eine Überarbeitung des
ersten Sherlocks sowohl aoptisch als auch technisch. So lassen sich
neben der Suche auf Volumes und Servern (linkes Festplattensymbol) auch
email-Adressen sowie Produkte suchen. Hierbei werden sogenannte Sherlock-PlugIns
auf den Internet-Seiten der Online-Shop-Betreiber eingesetzt und schon
steht deren Angebot bequem im Sherlock zur Verfügung. Es können
so Links und Bookmarks gesetzt werden.

Bei
Internet-Recherchen sehr nützlich ist die Sherlock-Funktion, bei
allen Suchmaschinen gleichzeitig suchen zu lassen und somit in einem
Bruchteil der Zeit, die ein Windows-PC mit der herkömmlichen Methode
benötigen würde, an das Ziel zu kommen.

Bericht : Christian
Abele
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