|
|
Es ist nun drei Jahre her, dass Rollie McFly das Reich Bugdom vom teuflischen König Thorax und seinen Gehilfen befreit hat, Bugdom kann aber nach wie vor ein gefährlicher Ort sein, wie unser neuer Held Skip herausfinden wird. Während er auf dem Weg ist, seine Familie am anderen Ende von Bugdom zu besuchen, fliegt eine Tyrannen-Biene (Bully Bee) im Sturzflug herab und stiehlt Skips Rucksack. Und da sich das natürlich niemand gefallen lassen muss macht sich Skip sogleich auf die Socken, um diese gemeine Biene durch 10 Actionbeladene Levels zu verfolgen...
So viel zur Geschichte, welche nicht gerade sehr verstrickt zu sein scheint, schließlich haben wir es hier mit dem brandneuen Nachfolger des bereits vor 3 Jahren erschienenen Spiels Bugdom von Pangea zu tun. Und da kommt es eben nicht auf Story, sondern auf Spielwitz an. Ob Bugdom mit dem ersten Teil mithalten kann und ob es hält was es verspricht versuchen wir hier herauszufinden. Viel Spaß... |
||
|
...Als Testrechner kam bei uns ein G4 350MHZ, mit eingebauter Radeon 8500 Grafikkarte von ATI zum Einsatz. Bevor wir aber alles aus dem auf OpenGL basierendem Spiel rausholen konnten musste erst einmal installiert werden. Aber Hoppla, wo ist den der Installierer hin? Keine Angst, Bugdom 2 gehört zu der Sorte Spiel, die man auf die nur denkbar einfachste Weise installiert, indem man einfach das Spielicon auf die Platte, und somit die ganzen 185,5 MB kopiert. Man braucht das zwar nicht unbedingt tun, wer aber ein zu langsames CD-Rom Laufwerk haben sollte oder wer Angst hat sein Rechner könnte zu langsam laufen, oder man weiß dass man sowieso alle Spiele-CDs irgendwann verlegen wird sollte mit der Methode des Kopierens vorlieb nehmen. Wie gesagt kommt Bugdom 2 ganz ohne DATA Ordner aus, alles scheint sich in dem 185,5 MB großen Spielicon zu befinden. Nur durch Eingabe des auf der Beschreibung befindlichen Codes erlangt man die Freigabe zum spielen. Danach müssen weder CD noch Code eingegeben werden. Wer ab da seine CD-Box verlieren sollte, kann dies gerne tun. Was natürlich einen unglaublich schlechten Kopierschutz darstellt, es dürfte nicht mehr lange dauern und man findet überall im Netz einen Code für das „nur“ 185 MB starke Spiel. Schlecht, schlecht , schlecht... |
|
Gleich
zu Beginn werden wir darauf aufmerksam gemacht, das Bugdom 2 zu den ersten
Spielen gehört, welche das neue "TrueForm", eine Option
für gute Grafikkarten integriert hat, wodurch kantige Formen in Rundungen
umgerechnet, und so ein noch größerer Realismus und rundere
Objekte geschaffen werden. Zudem hat man die Möglichkeit des "Full
Screen Anti-Aliasing", eine Option um Kanten zu glätten, was
bei geringeren Bildschirmauflösungen sehr nützlich ist. Mit
all diesen Grafikartenextras ausgerüstet machen wir uns auf zum ersten
Level, mal schauen ob unsere Karte, beziehungsweise unser Rechner das
packt... |
...Viel Auswahl bietet das animierte Menu nicht, neben Highscore und den Optionen, die sich eben auf die Grafikkartenoptionen beschränken hat man noch die Möglichkeit ein neues Spiel zu beginnen oder ein gespeichertes zu laden. Spielstände lassen sich allerdings nur am Ende eines erfolgreich absolvierten Levels speichern, was gegen später recht ärgerlich sein kann, hat man nur noch wenig Leben übrig und ein unheimlich schweres Level vor sich. Ist man es doch gewohnt immer an Ort und Stelle speichern zu können, gerade in schwierigen Situationen. Aber was soll’s, ich habe es schließlich auch durchgespielt. Nach nur 12 Stunden Spielzeit, unzähligen Speicherladungen (kommt mir seltsam vor dieser Begriff) und einer Menge ruinierter Nerven war auch ich am Ziel. Aber das nur so am Rand. |
|
|||
|
Schon gleich beim ersten Bild überzeugte das Spiel mit dem was es zu bieten hatte, einer ungeheuren Grafik in alt bekannter Comicmanier. Die Karte leistete ganze Arbeit, nicht nur Wassereffekte, sondern auch Glanzspiegelungen an der Oberfläche unserer Spielfigur, überzeugt runden Kreaturen, die teilweise wirklich ekelhaft wirkten (vor der blutsaugenden Zecke bekam ich richtig Angst), und durch und durch soften Kanten, (wenn Kanten da waren dann sollten die auch so sein) in einwandfrei, ruckelfreien Bildern. Saubere Arbeit kann ich da nur sagen, grafisch gesehen bietet Bugdom 2 wirklich eine Menge für das Auge, vorausgesetzt man ist im Besitz einer leistungsstarken Karte, wie eben einer Radeon oder einer GeForce. Einziger Nachteil jedoch waren leichte Bildstörungen in den späteren Levels, an die man sich aber schnell gewöhnt hatte. Weitaus ärgerlicher dagegen waren die Abstürze, die das Spiel ab und zu nach längeren Spielfasen zu beklagen hatte. Ob da nun die Grafikkarte oder das Spiel selber schuld waren ist noch ungeklärt. | |||
|
Das ganze Spiel hindurch dachte ich natürlich daran, welche Steuerung wohl die Beste wäre. Traditionell lässt sich Bugdom 2 mit der Tastatur und der Maus spielen, wobei man die Tastenbelegung nicht ändern kann, was zu einem kleinen Griffproblem führen kann. Die Pfeiltasten kann man ja noch bequem mit der rechten Hand greifen und die Funktionstasten mit der linken bedienen, warum aber ausgerechnet eine der wichtigsten Funktionen im Spiel auf die TAB Taste gelegt wurde verstehe wer will. So erweist sich manchmal ein gut einstudierter Griff als Vorteil, wenn es mal wieder heiß hergeht. Die Steuerung mit der Maus kann man leider vergessen, da sie sich als zu umständlich erweist bei der vorausgewählten Tastenkombination. Besser ist da ein Gamepad, Joystick wird leider gar nicht unterstützt. Mit Hilfe des neuen HID-Managers können aber alle Gamepads konfiguriert werden. Besitzer eines MacAlly-Gamepads können sich sogar auf Force-Feedback freuen. Das gleicht zumindest den Joystick Nachteil aus. |
|||
Kommen wir nun aber zum Spielgeschehen. Wie schon angesprochen muss sich der Spieler durch 10 waghalsige Levels kämpfen. Speichert man immer schön nach jedem Level ab, kann man gegen Ende seine Lieblingslevel einfach noch einmal spielen. Was die Levelvielfalt betrifft scheint Bugdom 2 vor Einfallsreichtum nur so zu strotzen. So muss man sich nicht nur von Garten zu Garten kämpfen, sondern hat nebenbei noch die Aufgabe gefangene Mäuse zu befreien, Levelbezogene Aufgaben zu lösen, wobei mir das bombardieren der Ameisenhügel aus der Luft mit am meisten Spaß gemacht hat, oder Bonuspunkte sammeln. Schnell merkt man, dass die Designer nicht an Werbung gespart haben. So wird mit Coca-Cola Deckeln geschmissen, ATI-Grafikchips gesammelt und sogar gegen Otto-Matic, dem Helden eines anderen Pangea Spiels gekämpft. Ein witziger Einfall. Das die Macher in Sachen Ideenreichtum noch viel mehr zu bieten hatten zeigt sich auch Anhand der zahlreichen Gegner. Von angrifflustigen Zecken über Fische, Frösche und Plastiksoldaten ist der Artenvielfalt keine Grenze gesetzt. Das zeigt sich auch im Verlauf des Spiels an der Art der Levelgestaltung. Wie schon gesagt muss man sich nicht nur stupide als Grashüpfer an Land durch Gärten kämpfen, nein, man muss Flöhe auf einem Hundekörper ausrotten, durch Abwasserrohre surfen, was mich an die alten Bobfahrerdisziplinen in den Wintersportgames auf dem alten C 64 erinnert hat und mit Flugzeugen kleine Ameisenhügel bombardieren. Also Action pur, nicht nur auf dem Boden. |
Was allerdings zu bemängeln wäre ist der fehlende Schwierigkeitsgrad. Man hat zwar die Möglichkeit einen Kinderschutz zu aktivieren, wodurch die Gegner zwar anwesend sind, nicht aber angreifen. Wenn also einige Gegner zu grausam auf die Kleinen wirken sollten, kann man eingreifen und diesen Schutz aktivieren, aber ich spreche hier von einem Regler für die Schwierigkeitsstufe. Da sie fehlt, ist das Spiel stellenweise recht einfach zu spielen, stellenweise aber auch schier unmöglich. Vorraussetzung für die „Surflevels“ z.B. ist ein einwandfreier Spielfluss ohne Ruckeln und Zerren. Da es hier auf Reaktion ankommt, sind diese schier unmöglich zu bewältigen, wenn die Bilder plötzlich anfangen zu ruckeln. Denn wie schon angesprochen lebt das Spiel von seiner Grafik. |
|
|||
|
Ein wenig enttäuschend
haben die unrealistisch gemachten Sounds, wobei man kein Haar an dem Soundtrack
lassen sollte, der dezent in lustiger Manier an witzige Slapstick erinnert.
Er ist zwar nicht von Level zu Level verschieden, jedoch wechselt er zum
richtigen Zeitpunkt ab, geht nicht auf die Nerve, regt aber auch nicht zum
mitsingen an, wie es beispielsweise die kubanischen Rhythmen aus „Tropico“
machen. Die Sounds allerdings sind weit weniger gut, spritzendes Wasser
und klirrendes Glas wirken nicht gerade realistisch und die Umgebung gibt
so gut wie gar keine eigenen Geräusche von sich. Wenn ich mich in einem
von Ameisen, Bienen und Schmetterlingen bewuchertem Garten befinde erwarte
ich schon eine gewisse Geräuschkulisse. Frösche quaken nicht und
Libellen surren nicht. Hinzu kommen platte Sounds beim treten oder umfallen,
die eher an Knuff oder Puff erinnern. Einziger Vorteil ist, dass die Sounds
an die jeweilige Figur gebunden ist und man sich auch an die Räumlichkeiten
hält, was soviel bedeutet wie. Setze die Kopfhörer auf und du
kannst einen Gegner kommen hören, bevor er überhaupt zu sehen
ist. Auch die Richtung kannst du ausmachen. Das die Gegenstände im
Raum keine Geräusche von sich geben dürfte dann jedem auch klar
sein. Der negativste Punkt aber sind die wirklich lieblos synchronisierten Freunde des Spielers Sam die Schnecke und Sally das Eichhörnchen. Im Laufe des Zeit begann ich sie richtig zu hassen. Zugegeben, sie haben eine deutsche Stimme bekommen und zum Verständnis aller wird das Gesprochenen noch mit deutschem Untertitel gezeigt. Kindergerecht eben. Aber das beide Figuren von ein und der selben Person gesprochen werden ist schon seltsam. Was tat man um den beiden eine „etwas“ individuelle Stimmlage zu geben? Man fügte etwas Hall hinzu und fertig war die technische Meisterleistung. Abgesehen davon überzeugt der Sprecher wirklich nicht mit seinen Sätzen. Lustlos und plump verlieren die Charaktere zunehmend an dem, was sie eigentlich haben sollten: Charme und Witz. |
|||
Fazit
|
|
![]() |
|
Redaktion: Philipp Stumpp |
Vielen Dank an Steffen Ritter von Application Systems Heidelberg für die freundliche Unterstützung unserer Seiten.