Wingnuts-Logo
     
Deutscher Vertrieb:
 
Freeverse
Entwicklung:
 
Freeverse
Genre:
 
Shooter
Preis:
 
24.95$
Spieler:
 
1-Spieler
Kopierschutz:
 
-
Demo:
 
Ja
 
Systemanforderungen:
Prozessor:
 
G3 333 MHz
System:
 
OS 8.6/X
Speicher:
 
55 MB
Festplatte:
 
70 MB
Laufwerk:
 
4x-CD-Rom
Grafikkarte:
 
Rage 128
Auflösung:
 
640x480
Besonderheiten::  
QuickTime 4

 

Wingnuts, was sagt uns das überhaupt? Man müsste es vermutlich mit: Flügelnüsse übersetzen, was im Grunde genommen aber keinen Sinn machen würde. Jedenfalls verspricht schon der Name eine Menge Spaß. Wir haben Wingnuts auf der AppleExpo 2002 in Paris kennen gelernt und dachten gleich beim ersten Blick auf den Bildschirm:

„Hey, das ist doch 1942! Na ihr wisst schon, der Spieleklassiker auf den alten Konsolen wie dem C=64 oder dem Amiga!“

Natürlich haben wir das nicht so im wörtlichen Sinne gesagt, uns blieb einfach nur das Maul offen stehen und Sabber tropfte auf den Boden. Natürlich waren wir alle heiß darauf endlich an die Maschinen zu dürfen und selber einen Testflug zu starten.
Freeverse Software, dieser Name sollte jedem Macuser ein Begriff sein, schließlich ist diese Firma verantwortlich für Sharewarekracher wie 'Burning Monkey' oder '3D Hearts Deluxe'. Leider hatte sie nie ein großes Ding gelandet, noch kein richtig großes Spiel auf den Markt geworfen. Das allerdings dürfte sich mit Wingnuts geändert haben. Darum also fest anschnallen, wir starten die Maschinen...

 
 
 
     
...Wingnuts gehört ganz klassisch gesehen zu, nun sagen wir mal zu den Spielen, die ich persönlich als „Leichte Kost“ bezeichnen würde. Sie kommen ohne großen Installer aus und brauchen auch nicht viel Platz auf der Platte. Bei Wingnuts reicht es aus, den Spieleordner von der CD einfach auf die Platte zu kopieren. Wer allerdings wirklich nichts mehr frei hat, kann auch einfach von der CD aus starten, was mich sehr gefreut hat, den genau in diesem Punkt zeigt es, was es und eigentlich sagen will: „Hey, du hast gerade nichts zu tun? Dein Chef macht gerade eine Mittagspause und du willst mal 5 Minuten entspannen? Schieb mich einfach in dein CD-Laufwerk und fang an zu zocken!“ Denn genau das ist es, ein Spiel für die langweiligen Stunden zwischen drin. Es geht hier nicht darum das Ding durchzuspielen, nein, es ist einfach ein Dauerbrenner, der in keinem CD-Regal fehlen darf. So eine Art von Spiel, das man nach 2 Stunden satt hat, sich dann aber am nächsten Tag doch dabei erwischt wie man unzählige Flugzeuge, Tanker, Bodenstationen, Zeppeline, Flugbasen, und, und, und abschießt, und dabei eventuell noch seinen Kaffee dabei vergisst.  
Bild1
Jeder Anfang ist schwer, Baron von Schtopwatch beobachtet dich schon!
 

Gleich zu Beginn werden wir mit einer Bildschirmanzeige überrascht, durch welche wir die Wiederholfrequenz unseres Bildschirmes festlegen können, da Wingnuts automatisch auf eine Monitorauflösung von 640x480 zurückschraubt. Als Ausweg wird der Rand um das Spielfeld schwarz dargestellt, wodurch neuere LCD Bildschirme geschont werden sollen und auch Rechner mit neueren Monitoren nicht erst die Auflösung runterschalten müssen. Es sollte jedoch auch angemerkt werden, dass Wingnuts auch auf älteren Modellen zu spielen ist, da es carbonisiert vorliegt und auch noch bis System 8 unterstützt wird. Eventuell etwas nostalgisch gedacht von den Programmierern, aber zumindest zeigt es uns, dass man noch immer Programme schreiben kann, welche noch eine große Bandbreite an Systemen ausnutzt.

Nun denn, jetzt aber ab ins Menu. Was uns sehr positiv aufgefallen ist, ist die kinderleichte Handhabung des Menus. Hier lässt sich fast alles auf simple Art und Weise festlegen. Angefangen von der Tastenbelegung, dem Schwierigkeitsgrad, der Musiklautstärke von allen 5 unterschiedlichen Geräuschkulissen, was uns sehr beeindruckt hat, da man üblicherweise nur die Lautstärke von Musik und Soundeffekten verstellen kann und man somit noch besser in das Auftreten des Spiels eingreifen kann, bis hin zu den Grafikdetails, wobei uns dabei nicht wirkliche grafische unterschiede aufgefallen sind. Sogar ein Help Menu ist untergebracht, welches uns mit viel Schrift und wenig Bildern alle Details des Spiels noch einmal erklärt. Zudem sind auch alle einzustellenden Features mit einem Untertitel belegt, damit man auch wirklich weiß was man da eigentlich tut.

Wie ich finde eine gute Sache, da Wingnuts dadurch noch ein weiteres Stück kinderfreundlich und vor allem Idiotensicher gemacht wird.

     
 
Bild2
Jetzt aber nichts wie weg!
 
Jetzt haben wir uns aber schon zu lange im Menu aufgehalten, warum wagen wir nicht gleich mal ein Spielchen. Zu Beginn setze ich den Schwierigkeitsgrad auf die leichteste Stufe, wir wollen ja nicht gleich übertreiben. Zudem habe ich die Möglichkeit meinen Gamepad mit ForceFeedback anzuschließen, wodurch ein etwas, und ich betone „etwas“ realistischeres Spielgefühl aufkommt. Mit einem Klick auf den „Play“ Button geht’s dann aber richtig los.
     
Bild3
Gegen später begegnen uns sogar Kampfjets aus der Zukunft...
 
Zu Beginn eines jeden Levels werden dem Spieler alle Gegner grafisch vorgestellt und gegen später auch alle Waffentechnischen Erneuerungen, neue Kampfflieger des Spielers oder neue Bodenziele. Zudem reist man von Level zu Level zeitlich immer weiter voran, was dem Spieler durch eine Zeitanzeige und auch sichtlich durch die Verbesserungen der Flugkörper klar gemacht wird. So kämpft man gegen später dann auch gegen die Jagdbomber Deutschlands, Frankreichs, Englands und auch Amerikas. Gerade hier finde ich liegt auch ein großer Reiz des Spiels, sich immer weiter vorzukämpfen und zu sehen gegen welche neuen Flieger man anzutreten hat. Aber nicht nur Flugzeuge stehen auf dem Schlachtplan, auch Bodengeschütze, Schiffe und Zeppeline so wie viele weitere Gegner machen einem dort oben das Leben zur Hölle. So muss man dann auch gegen später darauf achten wo man Bomben abwerfen muss, mittels des Radars sehen welche Kampffliegerformationen in welcher Größe die Flugbahn kreuzen, ob eventuell Extras dazwischenschweben, die man nicht aus Versehen abballern sollte, wie viel Benzin man noch hat, ob die Schilde halten, ob man die Waffenupgrades gleich oder doch lieber gegen später einsammelt, ob man sich die Zielraketen für den Endboss aufhebt, und, und, und. Wie man schon sieht eine unheimlich lustige Sache. Zum Glück braucht man nur die vier Steuerungstasten und drei weitere für den Schuss, die Bomben und die Raketen. Wodurch man sich also um die Handhabung keine Sorgen machen braucht. Lediglich der Endgegner eines jeden Levels scheint mir zu einfach zu erledigen, schließlich braucht man nur ein paar Lenkraketen reinzufeuern und hält man immer einen gewissen Abstand ein, hat man ihn mit ein paar Schüssen erledigt.
     
Hat man dann endlich ein Level geschafft, wird man mit einer umfassenden Statistik versorgt, über welche wir sehen können mit was für einer Zielgenauigkeit wir gearbeitet haben, wie viele Schüsse verbraucht, eingesteckt und getroffen haben, und so weiter und so fort. Die einzige sinnvolle Info ist für mich immer die Treffgenauigkeit. Gerade hier versuche ich mich persönlich von Spiel zu Spiel zu verbessern, was wieder einen Anreiz gibt sich von Tag zu Tag in das Spiel zu verbeißen.
     
Bild4
...KAWUMM! Und weg war die Nase!
  Betrachten wir uns den Sound und die Musik ein wenig näher. Ich denke hier hat es der Komponist von Freeverse wirklich geschafft, was in ach so vielen Spielen einfach fehlt. Ein wirklich gelungener Soundtrack. Das scheint dem Spieler am Anfang noch gar nicht so richtig aufzufallen, da sich die Musik nicht zu ändern scheint, doch schreitet man immer weiter voran, so wechselt auch die Musik alle 8 Level, und zwar in eine komplett neue Stilrichtung. Von klassisch angehaucht bis hin zum robusten Rock. Die Musikfiles liegen als MP3 Format in einem eigenen Musikordner vor, wodurch dem Spieler auch die Möglichkeit gegeben ist eigene MP3s zu hören. Wieder ein sehr positiver Punkt in Sachen Benutzerfreundlichkeit. Was noch zu den Sound zu sagen ist, wäre vielleicht der Punkt, dass vieles Gesprochen wird, wodurch man als Spieler noch näher an den verschiedenen Charaktere dran ist und was dem Spiel auch eine eigene, unvergleichliche Note aufsetzt. So kommt der Bösewicht, ‚Baron von Schtopwatch’ als englischsprechender Deutscher daher...(Natürlich, die Deutschen müssen immer als Bösewichter herhalten)...und jeder weiß wie wunderbar schlimm das klingen kann. Zwar bastelt Freeverse gerade an einer deutschen Übersetzung, wenn es aber nach mir ginge sollte sich jeder die englische kaufen, da macht das Zuhören einfach noch mehr Spaß.

 

Fazit

Dieses Spiel ist auf jeden Fall allen zu empfehlen, die gerne mal zwischendurch zocken wollen, für alle Liebhaber des alten '1946' oder einfach für Menschen, denen das Geld für die großen Spiele fehlt. Wingnuts ist nämlich nicht nur durch und durch gut gemacht, sondern zudem auch preiswert. Völlig gewaltfrei können sie es sogar ihren Kindern zumuten. Und wer weiß, Weihnachten kommt bald wieder!

     
Grafik
Sound
Idee
Spielspaß
Performance
Gesamtwertung

Redaktion:

Philipp Stumpp


Vielen Dank an Ian Lynch von Freeverse Software für die freundliche Unterstützung unserer Seiten.